Mal- und Zeichenmaterialien

Acrylfarbe

Im Allgemeinen hat Acrylfarbe immer noch den Ruf, mehr in der Hobbykunst Anwendung zu finden und wird in der professionellen Szene eher belächelt. Das liegt vor allem daran, dass sie ein sehr junges Malmaterial ist und man noch nicht weiß, wie alterungsbeständig Acrylbilder sind. Schließlich hat man es bei der Ölmalerei mit reinen Naturprodukten zu tun, bei der Acrylmalerei dagegen mit Kunststoff. Wobei allerdings nur das Bindemittel aus Kunststoff besteht und die Pigmente die gleichen sind, die auch bei der Ölmalerei Verwendung finden.

Acrylfarbe verliert dadurch, dass das Bindemittel viel Wasser enthält, beim Trocknen sehr viel an Volumen. Das bedeutet, dass dicke Farbschichten, nachdem sie einige Monate richtig durchgetrocknet sind, um einiges flacher erscheinen, als es beim Auftragen der Farbe der Fall ist. Eventuell ist das für Sie von Bedeutung, wenn Sie ein Kunstwerk in Primamalerei bzw. Nass-in-Nass-Technik mit besonders pastosem Farbauftrag malen wollen. Einer der angenehmsten Unterschiede zur Ölmalerei besteht darin, dass Acrylfarben nahezu geruchlos sind und das Lösungsmittel Wasser anders als das in der Ölmalerei verwendete Terpentin ungiftig ist.

Leinwand

Leinwand ist ein festes, wenig geschmeidiges Gewebe, das aus den Bastfasergarnen von Pflanzen wie Flachs, Hanf oder Jute oder besteht.

Für die Ölmalerei und heute auch für die Acrylmalerei ist Leinwand der am häufigsten verwendete Malgrund. Auf Leinwand wirken die Farben am leuchtendsten, und das leicht nachgebende Material ist ideal für einen dickeren Farbauftrag geeignet.

Es gibt für die Malerei verschiedene Leinwandsorten:

  • fein
  • halbfein
  • grob
  • sehr grob (Jute)

Diese Leinen werden alle bereits präpariert im Handel verkauft, man kann sie aber auch selbst vorbereiten und aufspannen.

In der Kreativen Malschule wird Wert darauf gelegt, dass die Teilnehmer/innen zu allen erlernten Maltechniken eine anschauliche Lektion in Materialkunde erhalten. So finden Sie zu jeder Technik Tipps für das passende „Werkzeug“.

Lesen Sie hier einen Auszug aus dem Fernkurs-Studienmaterial zum Thema „Malgrund für die Ölmalerei:

Für die Ölmalerei muss der Maluntergrund grundiert oder versiegelt werden, damit das Öl nicht in den Stoff, die Pappe oder das Holz eindringt. Nur auf einer Grundierung kann die Ölfarbe richtig trocknen. Die im Fachhandel angebotenen vorgrundierten und bereits auf einen Keilrahmen aufgezogenen Leinwände bieten sich dafür an. Diese können Sie so, wie sie sind, an die Wand hängen.

Es gibt verschiedene Leinwandsorten:

  • Fein (fast glatt),
  • halbfein,
  • grob,
  • sehr grob (Jute).

Aber auch die günstigen Malpappen, mit Maltuch bespannte Holzplatten und Öl-Malblöcke eignen sich sehr gut für die Ölmalerei.“


Lesen Sie hier einen Auszug aus dem Fernkurs-Studienmaterial zum Thema „Leimung der Leinwand mit ölhaltiger Grundierung, die ein rasches, lasierendes Malen erlaubt – Schritt 1“ (von Yvette Cauquil-Prince):

 

 

„Im Wasserbad wird geperlter Fischleim erwärmt und geschmolzen. Die Konsistenz des Leimes ist dick genug, wenn er zwischen Daumen und Zeigefinger klebt. Diese Leimlösung wird auf die aufgespannte trockene Leinwand mit einem breiten Dachshaarpinsel aufgetragen. Als Ausgangsmaterial verwendet man etwas stärker verdünnten Fischleim. Dazu gibt man Gips, sog. Sparkalk (auf einen Liter Leim ungefähr ein großes Glas Gips) und mischt das Ganze gut.
Die gespannte und vorgeleimte Leinwand wird flach hingelegt; in die Mitte schüttet man etwas von der vorbereiteten Leim-Gips-Mischung und verteilt sie mit einem breiten Malerspachtel nach außen. Der Vorgang wird so lange fortgesetzt, bis die Leinwand vollständig abgedeckt ist, so dass die Poren verschlossen sind. Die so behandelte Leinwand lässt man ungefähr einen Tag trocknen. (…)“

Papier

Die Bezeichnung kommt von „Papyros“ einer Staude, deren Stängel früher im alten Ägypten gepresst und zu langen Bahnen geklebt und gerollt wurden. Der Papyros wurde im Mittelalter vom Pergament verdrängt, das aus geglättetem dünnen Leder (Schaf, Zeige, Kalb) hergestellt wurde und bessere Eigenschaften als Schrift- und Gemäldeuntergrund hatte.

Papier, so wie wir es kennen, wurde im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung in China erfunden und verbreitete sich von dort zunächst nach Korea und Japan, im 11. Jahrhundert dann auch bis nach Europa.

Waren früher Lumpen und Leinen der Ausgangsstoff für Papier, wird der größte Teil des Papiers heute aus Holz hergestellt.

In der Kreativen Malschule wird Wert darauf gelegt, dass die Teilnehmer/innen zu allen erlernten Maltechniken eine anschauliche Lektion in Materialkunde erhalten. So finden Sie zu jeder Technik Tipps für das passende „Werkzeug“. Lesen Sie hier einen Auszug aus dem Fernkurs-Studienmaterial zum Thema „Papier“:

„Aquarellpapier: Das Papier für die Verwendung in der Aquarellmalerei ist speziell geleimt, auftragend, dick und saugfähig. Es kann auch für andere Zeichentechniken verwendet werden. Die Grammatur von Aquarellpapieren liegt zwischen 120 g/m² bis zu 850 g/m² (Aquarellkarton ab ca. 150g/m²).

Büttenpapier: Aus der Bütte von Hand geschöpftes oder auf der Rundsiebmaschine hergestelltes Papier. Wasserzeichen sind nur als Anlagerungswasserzeichen oder unechte Wasserzeichen möglich.

Chinapapier: Ein besonders weiches, saugfähiges, meist leicht gelbliches Papier, wird hauptsächlich für Kupferstiche oder Radierungen verwendet, meist aus Reisrohstoff gefertigt.

Elfenbeinkarton: Stark satinierter, knickharter Karton für Gruß- und Visitenkarten, Färbung meist leicht abgeschlagen nach Gelb oder Grau, Grammatur um 240 bis 320 g/m².

Feinpapier: Holzfreies (nach DIN) und hadernhaltiges Papier.

Gestrichenes Papier: Papier, das mit einer ein- oder beidseitigen pigment- oder kunststoffhaltigen Masse (Minimum 5 g/m²) beschichtet (bestrichen) wurde.

Naturpapier: Ungestrichenes Papier ohne oder mit Oberflächenbehandlung oder Pigmentierung bis 5 g/m².

Pergamentpapier: Weitgehend fettdicht und nassfest gemachtes Zellstoffpapier“


 

„Für China- und Japanpapiere werden Eichenrinde, Lindenholz, Bambus, die Fasern von Maulbeerbäumen, Chinagras u.a. verwendet.
Natur-Papier absorbiert Flüssigkeiten (Wasser, Terpentin, flüssige Tinten- und Druckerfarben). Filterpapiere und Löschpapier sind ungeleimte Naturpapiere.
Um die gewünschten Eigenschaften zu erhalten, (z.B. Tintenfestigkeit) werden dem Papierbrei bestimmte Mengen an Leim zugesetzt (Paraffin-Wachsleime, Kunstharze), der das Papier mehr oder weniger saugunfähig macht. (…)
Sehr wenig Leim enthalten Tiefdruckpapiere.
Zum Druck von Lithografien verwendet man gut geleimte Papiere.
Zeichenpapiere sind unterschiedlich geleimt.
Geripptes Ingrespapier wird für Kohlezeichnungen verwendet.
Sehr gut geleimt müssen Papiere für die Aquarell– und Gouachemalerei sein. Aquarellpapiere haben im allgemeinen eine Seite, die mehr oder weniger stark gekörnt ist (sehr fein, fein, halbrau, rau, extrarau), die andere Seite, die „Rückseite“, ist weniger gekörnt (…)“

Pinsel

Jeder Künstler hat seine eigene, sorgfältig zusammengestellte Pinsel-Sammlung: Feine Pinsel, dicke Pinsel, Borstenpinsel, Aquarellpinsel, Ölpinsel, Japanpinsel, große Tuschepinsel und, und, und… Die Vielzahl an Pinseln ermöglicht eine große künstlerische Vielfalt. Denn für die verschiedenen Maltechniken und Farben sind unterschiedliche Pinsel geeignet.

In der Kreativen Malschule wird Wert darauf gelegt, dass die Teilnehmer/innen zu allen erlernten Maltechniken eine anschauliche Lektion in Materialkunde erhalten. So finden Sie zu jeder Maltechnik Tipps für das passende „Werkzeug“ Lesen Sie hier einen Auszug aus dem Fernkurs-Studienmaterial zum Thema „Pinselvielfalt“:

„In der Ölmalerei beispielsweise kommen Pinsel aus verschiedenen Tierhaaren zum Einsatz:

  • Schweineborstenpinsel: Sie sind aufgrund ihrer robusten Elastizität für ausdrucksstarke Maltechniken und einen kräftigen Strich ideal.
  • Pinsel aus Marder- und Iltis-Schweifhaaren: Sie sind aufgrund ihrer Feinheit besonders für detaillierte Ölmalereien und Lasuren geeignet.
  • Pinsel aus Dachs-Fellhaaren: Sie haben eine hohe Farbaufnahmefähigkeit sowie fein ausgebildete Spitzen und sind zudem sehr stabil und haltbar.
  • Hinzu kommt in jüngster Zeit die Entwicklung verschiedener hochwertiger Synthetikfasern, die sich besonders bei der Acrylmalerei bewähren aber auch allen Ansprüchen in der Ölmalerei gerecht werden.
  • In der Aquarellmalerei werden dagegen feinere Haarpinsel (Kolinsky, Rotmarder, Rind oder Kunstfaser) bevorzugt, die zum Malen mit Wasserfarben bestens geeignet sind.“

Synthetik-Pinsel sind besser als Echthaar-Pinsel für die Acrylmalerei geeignet, weil sie sich leichter reinigen lassen und länger halten.


Im Überblick:

Pinsel für Ölmalerei:
Hier kommen Pinsel aus verschiedenen Tierhaaren zum Einsatz:
Schweineborstenpinsel: Sie sind aufgrund ihrer robusten Elastizität für ausdrucksstarke Maltechniken und einen kräftigen Strich ideal.
Pinsel aus Marder- und Iltis-Schweifhaaren: Sie sind aufgrund ihrer Feinheit besonders für detaillerte Ölmalereien und Lasuren geeignet.
Pinsel aus Dachs-Fellhaaren: Sie haben eine hohe Farbaufnahmefähigkeit sowie fein ausgebildete Spitzen und sind zudem sehr stabil und haltbar.
Hinzu kommt in jüngster Zeit die Entwicklung verschiedener hochwertiger Synthetikfasern, die sich besonders bei der Acrylmalerei bewähren aber auch allen Ansprüchen in der Ölmalerei gerecht werden.

Pinsel für die Aquarellmalerei:

Für ein Aquarell werden weiche, bauchige Pinsel benötigt. Pinsel für die Ölmalerei sind hier ungeeignet. Die besten Aquarell-Pinsel sind aus Kolinsky-Marder-Schwanzhaar. Sie nehmen beim Malen am meisten Farbe und verlieren auch nach Jahren nicht ihre Qualität. Ein gute Alternative sind Pinsel aus Wiesel- oder Iltishaar.
Welche Pinselgröße optimal ist, hängt vom Motiv und der Bildgröße ab. Als Standardpinsel in der Aquarellmalerei wird meist ein Pinsel mit der Größe 8 (-/+ 2) verwendet. Für große Farbflächen gibt es dickere Pinsel. Für Details ergänzt ein Pinsel mit der Größe 4, 2 und/oder 1 die Sammlung optimal.

 

Welchen Pinsel benötigt man wofür?

Rundpinsel
Geeignet, um damit breite Striche zu ziehen wie auch scharf umrissene Punkte zu setzten.

Flachpinsel
Geeignet für kräftige, exakte Linien.

Langstieliger Fächerpinsel
Mit ihm lässt sich die Farbe fedrig verteilen, was z.B. bei der Nass-In-Nass-Malerei sehr gute Effekte bringt.

Runder Plakatschreibpinsel
Geeignet für Linien und Schnörkel. Er wird statt einer Feder für weiche Tuschelinien verwendet.

Chinapinsel
Diese können sehr viel Farbe aufnehmen. Besonders geeignet für das Schriftenmalen.

Verwaschpinsel
Gut geeignet für großflächige Lavierungen oder um nass angelegte Farbflächen verlaufend zu verwaschen.

Pinselpflege
1. Ölfarbenpinsel sollten zunächst gründlich mit einem trockenen Lappen bearbeitet werden. Anschließend die Haare oder Borsten mit Kernseife (nie entfettende Seife nehmen!) und warmem Wasser reinigen.
2. Wasserlösliche Farben unmittelbar nach dem Malen mit Wasser aus dem Pinsel waschen. Dabei den Pinselkörper gut durchreiben, denn nur so werden alle Pigmentrückstände gelöst.
3. Acrylfarbe kann, solange sie nass ist, ebenfalls mit Wasser aus dem Pinsel gewaschen werden. Angetrocknet ist sie nur noch mit Spezialreinigern löslich.
4. Pinsel anschließend mit einem feinen, trockenen Lappen drücken und in die Urform bringen.
5. Pinsel vor neuer Verwendung gut an der Luft (nicht auf der Heizung) trocknen lassen.

Zeichenfedern

Vom alten Rom bis in die Neuzeit war der Federkiel das wichtigste Instrument zum Schreiben und Zeichnen auf Pergament und später auf Papier.

Federn vom Raben, Pfau, Schwan oder Gans erwiesen sich damals für die empfindliche Pergamentoberfläche als am besten geeignet. Die natürliche Krümmung des Horns kam der menschlichen Hand entgegen. Die Feder war allerdings kein besonders haltbares Schreib- und Zeichenwerkzeug. Schnell nutzte sich das relativ weiche Horn ab, zu starker Druck lässt die Federschenkel auseinanderbrechen.

Heute verwendet man zum Zeichnen hauptsächlich Federn aus Stahl. Für Anfänger ist die Pfannenfeder aufgrund ihrer Robustheit ausgezeichnet. Röhrenfedern mit Stiel sind meist von mittelmäßiger Qualität und sollten nicht verwendet werden.

Im Allgemeinen wird für die Federzeichnung als Malmittel Tusche, mit Wasser verdünnt oder unverdünnt, verwendet. Für die Federzeichnung eignen sich ausschließlich geleimte Papiere. Bei ungeleimten Papieren fließen die Striche wie auf einem Löschblatt auseinander. Aquarellpapier, Zeichenpapier, Transparentpapier oder auch Pergament sind gut geeignet.

In der Kreativen Malschule können Sie die Arbeit mit der Zeichenfeder kennen lernen. Viele praktische Tipps und genaue Anleitungen erwarten Sie. Lesen Sie hier einen Auszug aus dem Fernkurs-Studienmaterial zum Thema „Zeichenfeder“:

„Mit Tusche und Feder zeichnen … Warum? Es gibt es doch heute viel einfachere Möglichkeiten, etwas zu Papier zu bringen … Die Antwort darauf lautet: Es lohnt sich trotzdem, diese Technik auszuprobieren und zu üben. Der kunstvolle Schwung einer Feder ermöglicht Ausdrucksformen, die Sie mit dem Bleistift nie erreichen würden.“


Sog. Zeichenfedern geben einen sehr feinen Strich. Wenn sie ganz neu sind, kratzen sie allerdings leicht auf dem Papier. Für sehr sorgfältige und feine Arbeiten verwendet man am besten eine sog. Bandzugfeder.

 

„Die Federzeichnung kann mit dem Pinsel, schwarz oder lavieren oder sogar mit Aquarellfarben kombiniert werden. Manche Künstler zeichnen mit der Feder auf feuchtem Papier und erreichen damit interessante Effekte: die Tusche fließt im Wasser aus und die Striche werden breiter. (…)
Man sollte nicht irgendeine Tinte verwenden. Empfehlenswert ist Rapidographentusche. Sie ist tiefschwarz, wischfest und flüssiger und fließt deshalb besser als die gewöhnliche Tusche.“

Ölfarbe

Die verschiedenen Farbtöne in der Ölmalerei haben einen unterschiedlichen Ursprung: Früher kamen sie aus dem Tierreich, der Pflanzenwelt oder von Mineralien. Heute werden viele Farben auch chemisch hergestellt. Nur wenige Künstler mischen ihre Ölfarben heute noch selber an, indem sie Farbpigmente mit langsam trocknenden Ölen wie Leinöl oder Walnussöl vermischen. Zu gut ist heute die Auswahl sehr guter fertiger Ölfarben. Sie werden heute in vielen Qualitäten und einer reichen Palette an Farben – meist in Tuben – angeboten. Dabei steht das Prädikat „extrafein“ für Pigmente reinen Ursprungs, während die Bezeichnung „fein“ Farben kennzeichnet, die mit einem günstigeren Ersatzfarbstoff hergestellt wurden. Zu Übungszwecken reichen die „feinen“ Farben vollkommen aus.

Ölfarben lassen sich in dünnen Schichten auch übereinander vermalen und trocknen. Richtig aufgetragen entstehen keine Risse. Durch die Mehrschichtigkeit entwickeln diese Farben eine in der Malerei einzigartige Leuchtkraft.

Sie eignen sich sehr gut zur Darstellung von Licht und Schatten und trocknen langsam, deshalb können die Farben auch noch auf dem Bildgrund fein abgestimmt werden. Ölfarben werden mit Terpentin verdünnt. Zur Beschleunigung der Trocknung fügt man sogenannte „Sikkative“ (=Trocknungsbeschleuniger) wie Kopal- oder Dammarharz hinzu.

 

In der Kreativen Malschule lernen Sie die Ölmalerei und auch die dazu benötigten Materialien ausführlich kennen und anzuwenden. Viele praktische konkreter Tipps und genaue Anleitungen erwarten Sie. Lesen Sie hier einen Auszug aus dem Fernkurs-Studienmaterial zum Thema „Die Behandlung der Farben“:

„Farbreste, die sich vor der Reinigung auf der Palette befinden, müssen, wenn sie noch einigermaßen rein sind, nicht weggeworfen werden. Sie können wiederverwendet werden, wenn man sie mit dem Palettenmesser entfernt und in einen tiefen Teller setzt, in den man so viel Wasser gießt, dass sie davon gut bedeckt sind. Auf diese Weise bleiben sie länger frisch und weich.

Die Tubenverschlüsse verkleben leicht durch Farbreste; man hält sie sauber, indem man sie vor dem Verschrauben abwischt. Lassen sie sich nicht oder schwer öffnen, erhitzt man den Verschluss leicht.“

„Die Mischung von Farben kann zu unerwünschten chemischen Reaktionen führen, was man vermeiden kann, wenn man sich einige grundsätzliche Regeln merkt.
Silberweiß dunkelt in Verbindung mit schwefelhaltigen wie Zinnober, Ultramarinblau und Kadmiumgelb Farben nach. (…)

Dunkler Krapplack ist ein unbeständiger Ton, der nur in kleinen Mengen beim Mischen verwendet wird. Dagegen bieten Ocker, Sienna, Umbra, Kobalt- Ultramarin- und Coelinblau beim Mischen keinerlei Probleme, da die Farben sehr beständig sind. Vermeiden Sie es aber, Schwarz, Ultramarinblau und gebrannte Sienna zu dick aufzutragen, ebenso die Mischungen dieser Farben untereinander. Sie verhalten sich wie Lacke und werden leicht rissig.“

Aquarellfarbe

Aquarellfarben bestehen aus fein gemahlenen Pigmenten, die in Wasser gelöst und so auf Papier als Malgrund aufgetragen werden. Die Farbe dringt in die Fasern des Papiers ein, wo sich die Pigmentteilchen zwischen den Fasern ablagern. Die Haftung der Pigmentteilchen wird durch Zusatz eines verklebenden Stoffes (Zucker oder Pflanzengummi) erreicht. Manche Künstler stellen ihre Aquarellfarben selbst her; das Rezept ist relativ einfach:

Selbst hergestellte Aquarellfarbe
2 Teile Wasser
1 Teil Gummi arabicum
Pigment

Das Wasser wird erhitzt und das Gummi arabicum hinzugefügt. Dieses Gemisch stehen lassen: Nach ein bis zwei Tagen ist das Gummi arabicum vollständig gelöst. Nun wird das Pigment eingerührt, bis ein dicker Brei entsteht.

Wer auf die eigene Herstellung der Farben verzichten möchte, findet im Fachhandel fertige Aquarellfarbe in vielen Variationen vor:

  • Tiegel mit feuchter Aquarellfarbe – einzeln oder in Kästen zu 6 bis 24 Farben.
  • Tuben mit feuchten Aquarellfarben – eine mit Ölfarben vergleichbare Farbpaste, die sich sehr schnell in Wasser auflösen lässt (erhältlich in verschiedenen Größen – Mengenangaben in ml).
  • Flaschen mit Schraubverschluss (hauptsächlich im Grafik-Design- Bereich verwendet).
  • Farbkästen mit trockenen Aquarellfarben zum Anmischen. Sie eignen sich besonders zum Malen im Freien. Farbkästen gibt es in allen Größen und Variationen. Wenn eine Farbe verbraucht ist, lassen die einzelnen Farben sich leicht austauschen.

 

Die gängigsten Aquarellfarben sind:

  • Zitronengelb
  • Kadmiumgelb mittel
  • Gelber Ocker
  • Siena natur
  • Sepia
  • Kadmiumrot
  • Alizarinrot
  • Permanentgrün
  • Smaragdgrün
  • Kobaltblau
  • Ultramarinblau
  • Preußischblau
  • Paynes Grau
  • Elfenbeinschwarz

Rötel und Kohle

Rötel und Kohle sind die ältesten Farben der Menschheit. Die Höhlenzeichnungen von Altamira (Spanien) und Lascaux (Frankreich) sind fast überwiegend mit Eisenoxid, Rötel und Kohle gemalt.
Der Begriff Rötel leitet sich von „Rot“ ab. Rötel ist eine feste rote Farberde, die aus feinem Hämatit und Ton besteht.

Mit den Rötelsteinen kann man direkt auf andere Steine Umrisse aufzeichnen. Für die flächenhafte Darstellung wurden die Mineralien von unseren Vorfahren jedoch fein gerieben und mit Wasser zu einer Farbe angerührt, die dann auf die Felswände aufgebracht wurde.
Die Künstler des Mittelalters und der Renaissance schnitten sich die Rötelsteine in handliche Vierkantstangen oder in die jeweils benötigte Form. Der Rötel in Stiftform wird erst seit Ende des 15. Jahrhunderts verwendet. Rötelzeichnungen waren nicht nur eigenständige Werke, sondern auch ein beliebtes Medium für die Anfertigung von Skizzen und Studien für kleine und große Gemälde, Freskos und Bildhauerarbeiten.
Bekannte Maler, die viel mit dem Rötelstift gearbeitet haben, waren z.B. Leonardo da Vinci, Raffael, Michelangelo, Pablo Picasso oder Vincent van Gogh.

Das heute in der Kunst verwendete Rötel ist ein extrem feinkörniges Mineralgemenge aus Tonblättchen (Schichtsilikaten), Quarz- und Feldspatkörnchen sowie Hämatit als Farbpigment.

Rötel eignet sich besonders für feine Strichzeichnungen, Porträts, Aktzeichnungen und figürliche Darstellungen.

Im Handel ist Rötel heute als Vierkantstäbchen, als Mine für Klemmstifte und als Holzstift (mit einem runden Kern aus Rötel) erhältlich. Die Holzstifte bieten dem weichen Kern etwas mehr Schutz, denn grade für kräftige Linien braucht man einen etwas festeren Andruck.

Ebenso wie Rötel ist auch die Kohle ein reines Naturprodukt. Zeichenkohle entsteht aus dem Holz der Weide oder des Buchsbaums. (unter Luftabschluss halb verkohlt). Sie sollte leicht und tiefschwarz sein. Es gibt sie in verschiedenen Härtegraden: H = sehr hart, HB= mittelweich, B= weich. Kohlestangen gibt es in unterschiedlichen Stärken: die dünnen Stangen mit ca. 3 mm Durchmesser, die mittleren und am meisten verwendeten mit 8 mm und die dicken, mit einem Durchmesser von 10-20 mm.

Kohle ist ein äußerst vielseitiges Malmittel. Sie ist sowohl für streng durchgeführte Arbeiten als auch für die feine Studien oder die Umrisszeichnung geeignet. Da die Kohle durch bloßes Wischen leicht gelöscht werden kann, wird sie auch zum Skizzieren von Ölbildern und sogar von Aquarellen verwendet.

In der Kreativen Malschule können Sie die Materialien, mit denen Sie künstlerisch umgehen wollen, ausführlich kennen lernen. Viele praktische Tipps und genaue Anleitungen erwarten Sie. Lesen Sie hier einige Auszüge aus dem Fernkurs-Studienmaterial zum Thema „Kohlezeichnung“:

„Zeichenkohle gibt es im Fachhandel in runder oder eckiger Form, in einer Holzeinfassung oder nur als Mine für einen Minenhalter. Der Härtegrad der Kohle wird ebenfalls in H- und B-Werten angegeben, manchmal aber auch mit den Bezeichnungen „soft“, „medium“ und „hard“.

Die Form der Mine lässt sich durch Anspitzen oder Abrieb verändern, sodass Sie entweder mit einer sehr feinen Spitze zeichnen können oder durch Reiben eine breitere Spitze erhalten, mit der Sie flächig-füllend zeichnen können.

Kohlestifte zeichnen sich durch Leichtigkeit und intensive Schwärze der Linien aus. In der Oberfläche wirken Kohlezeichnungen weich, schwarz und samtig, aber auch leicht staubig. Die Kohlezeichnung sollte daher nach Fertigstellung mit einem Sprühfilm (Fixativ) auf dem Papier fixiert werden, um den losen Kohlestaub festzuhalten und zu verkleben. Das Fixativ ist in Sprühdosen erhältlich. Auf Haarspray als Alternative, wie oft empfohlen, sollten Sie verzichten.

Die Kohlezeichnung kann nur mit einem Radier-Knetgummi korrigiert werden. Der Radiergummi ist hier ungeeignet, da er den Kohlestaub nicht aufnimmt und löscht, sondern auf dem Papier verschmiert. (…)“


 

„Die Leichtigkeit, mit der Kohle wieder ausgelöscht werden kann, ist gleichzeitig ein Vor- und Nachteil. Denn wenn man mit einem Stück Stoff oder besser einem Stück Waschleder oder einem Wattebausch eine ganze Arbeit wieder löschen kann, dann kommt es auch vor, dass man einen Teil einer Zeichnung durch eine ungeschickte Berührung mit der Hand oder der Kleidung verdirbt. Deshalb muss man das Papier mit Klammern auf einen festen Karton heften, der beim Arbeiten auf eine Staffelei gestellt oder einfach gegen eine Stuhllehne gelehnt wird. (…)
Die Kohle wird entweder direkt in der Hand gehalten oder mit einem Halter gebraucht. Es kann auch mit der Kante gezeichnet werden. Mit einem Messer oder einer Rasierklinge kann man eine feine Spitze schneiden. (…)“

Blei- und Farbstifte

Der Bleistift ist heute nicht nur im Kunstbereich einer der gebräuchlichsten Stifte zum Schreiben, Skizzieren und auch zum Zeichnen. Bleistifte erlauben es durch Anwendung von feinen oder dicken Strichen, Schrift und Zeichnungen zu variieren und zu modulieren. Sie werden in verschiedene Härte- und Schwärzegrade eingeteilt; der Härtegrad ist am Bleistiftabrieb auf dem Papier erkennbar. Sehen Sie am oberen Ende des Stiftes nach, dort ist in der Regel eine Ziffer- und Buchstabenkombination eingedruckt, wie z. B. 2H, HB, 4B.
H: steht für Härtegrad
B: steht für Black (Schwarz)

Je weicher die Mine ist (9B-3B), desto stärker reagiert sie auf den geringsten Druck der Finger und umso fetter und schwärzer wird der Strich. Je härter die Mine ist (H bis 6H), desto feiner und heller ist der Strich. Diese Bleistifte eignen sich für Architekten und technische Zeichner. Übliche Bleistifte zum Schreiben liegen in der Mitte und haben meist die Bezeichnung HB.

Buntstifte, auch Farbstifte genannt, werden wird vor allem zum Illustrieren und weniger für künstlerische Darstellungen verwendet. Durch seinen feinen Farbabrieb können Sie mit dem Buntstift exakte Linien zeichnen. Buntstifte, die mit Wasser vermalt werden können, heißen Aquarellstifte.

Der Buntstift wird wie der Bleistift in Holzfassung produziert. Gute Buntstifte bestehen aus hochwertigen Farbpigmenten und haben einen weichen, aber dennoch exakten Farbabrieb.

In der Kreativen Malschule werden Sie die Materialien, mit denen Sie künstlerisch umgehen werden, ausführlich kennen lernen. Viele praktische Tipps und Anleitungen erwarten Sie. Lesen Sie hier einige Auszüge aus dem Fernkurs-Studienmaterial zum Thema „Graphitstifte“:

„Die Minen von Grafitstiften enthalten im Gegensatz zu Bleistiften nur Grafit, während Bleistiftminen aus einem Grafit-Ton-Gemisch bestehen. Grafitstifte haben einen Minendurchmesser von ca. 0,5 bis 1,5 cm. Eine stabilisierende Hülle wie bei Bleistiften ist wegen der Stärke nicht mehr nötig. Sie erhalten sie als Stange gepresst oder der einfacheren Verwendbarkeit halber mit Holzfassung. Die Stärke der Grafitstifte wird ebenso wie beim Bleistift in H- und B-Werten gemessen. Die Unterschiede zwischen beiden Stiftsorten sind im Prinzip gering. Grafitstifte eignen sich etwas besser zum Verwischen und Schraffieren. Mit ihnen erzielen Sie dunklere, dickere und strukturiertere Linien als mit dem Bleistift. Grafitstifte sind ergiebig und vielseitig einsetzbar. Die puren Grafit-Sticks können – ohne Papierhülle – auch mit der Breitseite für Schraffuren und flächige Zeichnungen verwendet werden.“


Je härter die Mine ist, umso stärker reagiert sie auf den geringsten Druck der Finger, und umso fetter und schwärzer wird der Strich. Je weicher die Mine ist, umso mehr ist der Strich fein, heller grau und trocken. Diese Bleistifte eignen sich für Architekten und technische Zeichner.

Farbstifte gibt es genau wie Bleistifte heute in vielen verschiedenen Ausführungen. Durch die modernen Herstellungsmethoden sind die meisten Markenfarbstifte von ausgezeichneter Qualität. Manche der Farbstifte sind wasserlöslich. Mit einem Marderhaarpinsel, der mit sauberem Wasser angefeuchtet ist, können die mit dem Stift aufgetragenen Farben abgeschwächt und die Farbtöne miteinander verbunden werden.

 

„Die heute gebräuchlichen Bleistifte sind von hervorragender Qualität, die traditionellen mit Holzfassung genauso wie die zahlreichen Minenstifte, die auf dem Markt sind (die Minen dazu gibt es in verschiedenen Stärken).

Härteskala von hart nach weich:
Die Härtebezeichnungen H, F, B sind die Anfangsbuchstaben der englischen Wörter für hart, fest und schwarz.

9H – 8H – 7H: sehr hart; für Lithografen und Xylografen
6H – 5H – 4H: für Architekten und Ingenieure, für ganz exakte Zeichnungen und Pläne
3H – 2H – H: hart; für scharflinige Zeichnungen und leichte Schattierungen
F: für feine Zeichnungen
HB – B: mittelweich; für mittlere Schattierungen und feine Zeichnungen;
gebräuchlichste Schreibhärte
2B: für kräftige Schattierungen; Schreibstift
3B – 4B: für Studien und Skizzen
5B – 6B: für tiefe Kernschatten
7B – 8B: für tiefste Kernschatten und tiefschwarze Zeichnungen

 

Ursprünglich war die Bleistiftmine aus natürlichem Graphit, einem Kohlenstoffmineral; heute wird sie aus einer Mischung von fein gemahlenem Graphit und einem Bindemittel hergestellt. (…)
Im Prinzip kann Bleistift auf allen Papieren, außer Glanzpapier, verwendet werden. Um aber gute Resultate zu erhalten, vor allem, wenn man eine sorgfältige Arbeit machen möchte, sollte man entweder Ingres-Papier oder ein anderes ziemlich stark geleimtes Papier verwenden. (…)
Beim Arbeiten mit Farbstiften soll auf keinen Fall durch schwaches Reiben nur leicht auf das gekörnte Papier aufgetragen werden. Der Stift muss fest aufgesetzt werden und soll einen vollen und intensiven Ton ergeben. Hierauf beruht u.a. der Reiz von Kinderzeichnungen.
Erwähnt seien noch die Ölmalstifte. Mit ihnen kann man in ziemlich dicken Schichten arbeiten und sehr volle Töne erhalten. Im allgemeinen verwendet man sie, um eine Ölmalerei auf Leinwand oder Papier zu vervollständigen und abzuschließen. (…)“

Zeichnen und Malen

Erfolgreich Zeichnen und Malen lernen mit dem Fernkurs im Fernstudium; ideal als Hobby oder berufliche Ergänzung.

Anbieter:

 

Nach oben scrollen