Metallberufe > Aussichten und Anforderungen: Dynamik nimmt zu
Im harten Wettbewerb sind schon bis 2015 immer kürzere Produkt- und Prozesslebenszyklen absehbar. Deshalb rechnen die meisten Unternehmen mit steigenden Anforderungen an Innovation, Qualität und Geschwindigkeit. Arbeitsabläufe müssen beschleunigt werden, Mitarbeiter erhalten mehr Eigenständigkeit und Verantwortung.
IKT-Technologien wird eine überragende Rolle zugeschrieben. Sie sorgen dafür, dass Produkte individueller produziert werden und die Massenproduktion aus standardisierten Modulen zusammengesetzt wird.
Arbeit wird flexibler eingesetzt
Team-, projekt- und prozessorientierte Arbeitsformen wachsen. Ganzheitliche Produktionen werden Schritt für Schritt wieder in arbeitsteilige Strukturen zurückgefahren. Als Folge davon steigt die Zahl flexibler Arbeitsverhältnisse in allen Qualifizierungsgruppen. 53% aller Unternehmen der M+E-Industrie gehen davon aus, dass sie in 5-10 Jahren deutlich mehr Leih- und Zeitarbeiter einsetzen als heute. Da die Beschäftigtenzahlen insgesamt wieder leicht sinken werden, heißt das: Stammbelegschaften werden kleiner.
Auch Arbeitszeiten werden weiter flexibilisiert und stärker der Auftragslage der Unternehmen angepasst. Dazu dienen Arbeitszeitkonten mit unterschiedlichen Ausgleichszeiträumen. Im Extremfall entstehen Lebensarbeitszeitkonten.
Weil sich der Altersdurchschnitt der Bevölkerung hebt, wird ein Schwerpunkt auch auf der Beschäftigung älterer Mitarbeiter liegen. Im Gegensatz zur geübten Praxis wünschen schon heute 71% der Unternehmensleitungen, Mitarbeiter so lange wie möglich zu behalten. Die Vorstellungen der Beschäftigten sind anders: 56% wollen früher als gesetzlich vorgesehen in Ruhestand gehen. Der Trend „später Ruhestand“ wird sich allerdings nicht umkehren lassen.
Trend zur Höherqualifizierung
Diesen Trend gibt es in der Metallindustrie schon länger: Zwischen 1995 und 2002 sank der Anteil ungelernter Beschäftigter von 21,4% auf 18,3%. Der Anteil der Beschäftigten mit Berufsausbildung sank leicht von 66.1% auf 65,1%. Und der Anteil der Beschäftigten mit Hochschulabschluss stieg stark von 7,6% auf 9,4%. Im Jahr 2002 waren 30% mehr Techniker und Meister in den Betrieben beschäftigt als 1995. Einen ähnlichen Zuwachs wird es in den kommenden Jahren nicht mehr geben. Steigen wird weiter der Anteil der Akademiker. Im Facharbeitersegment allerdings wird es zunehmend Einsparungen geben. Auch die Zahl der Techniker und Meister geht zurück. Da jedoch viele Techniker und Meister die Altersgrenze erreichen, sind die Chancen gerade für Techniker und Meister bis 2015 sehr gut.
Industriemeister Metall, Meister Elektrotechnik, Maschinenbautechniker, Mechatronik-Techniker, Telekommunikationstechniker oder Netzwerktechniker LAN sind Berufe mit Zukunft. Weiterbildung für Facharbeiter und Berufseinsteiger lohnt sich.
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