Metall- und Elektroindustrie – Motor der Wirtschaft
Die Metall- und Elektro-Industrie ist eine der wichtigsten Industriebranchen in Deutschland. Sie ist vor allem durch den Technologiewandel gewachsen: Aus der Automation heraus und der bedeutenden Entwicklung unseres Maschinenbaus sind Metall- und Elektro-Industrie zusammengeführt worden.
Als jüngstes Schwergewicht zählen wir auch große Teile der IKT zur M+E-Industrie: Mikroelektronik, Roboter, Datennetzwerke, vom Computer gesteuerte Produktentwicklung, Produktionsstufen und Maschinenparks machen deutlich, dass ohne IKT auch kein Betrieb der klassischen Metallindustrie mehr auskommt.
Metall- und Elektro-Industrie, das ist der Motor unserer Wirtschaft. Nur drei Kennzahlen brauchen wir, um das eindrucksvoll zu belegen:
. Arbeitsplätze
Rund 3,5 Millionen Mitarbeiter sind bei den M+E-Unternehmen beschäftigt.
Allein im Januar 2008 wurden 27.000 neue Stellen geschaffen – ein Zuwachs, wie wir ihn zuletzt 1960 hatten.
. Ausbildungsplätze
Rund 185.000 junge Männer und Frauen lernen einen der Berufe der M+E-Industrie;
. Export
M+E-Unternehmen lieferten 2007 Waren im Wert von rund 550 Milliarden Euro an Kunden im Ausland. Die Exportquote lag damit bei etwa 60%.
Die Produkte der M+E-Industrie sind aus unserer heutigen Welt nicht mehr weg zu denken. Sie reichen vom Kraftwerk für den Strom bis zum Mikrochip für Computer oder Handys, von Autos, Flugzeugen oder Schiffen über High-Tech-Produktionsanlagen bis zu feinmechanischen Produkten aus der medizinischen oder optischen Industrie.
Zu den Unternehmen der Metall- und Elektro-Industrie gehören sowohl die großen Hersteller wie die kleinen Zulieferfirmen, die Nischenanbieter ebenso wie die Produzenten von Konsumgütern. Entsprechend breit gefächert ist die Palette der Unternehmen, die sich hinter dem Begriff „Metall- und Elektro-Industrie“ verbergen.
Die M+E-Industrie glänzt durch innovativen Fortschritt. Zukunftstechnologien werden entwickelt, erprobt und in die Serienproduktion integriert. Innovation und Forschung sind Voraussetzung für das Bestehen am Markt. Und die M+E-Industrie besteht seit einigen Jahren wieder hervorragend.
Dabei beschränkt sich der Drang nach neuen Entwicklungen zwangsläufig nicht nur auf die Produkte. Auch die Produktion ist einem stetigen Wandel unterworfen. Arbeitsabläufe und Arbeitsorganisation stehen ebenso laufend auf dem Prüfstand wie die Anforderungen an die Mitarbeiter. Deren Know-how und Qualifikation sind die wichtigsten Ressourcen unseres Industriestandortes Deutschland. Demzufolge gilt ein hohes Augenmerk aller Betriebe der M+E-Industrie der Ausbildung und Weiterbildung. Aus eigenen Ressourcen kann die M+E-Industrie zurzeit ihren Bedarf an Fachkräften nicht befriedigen. So wird besonders die außerbetriebliche Weiterbildung zu einem extrem wichtigen Zukunftsfaktor für die Industrie.
Die leistungsstarken Branchen der M+E-Industrie
Die M+E-Industrie ist mittelständisch geprägt: 70% der Betriebe haben bis zu 99 Mitarbeiter, 28% bis zu 999 und nur 2% mehr als 1000.
Die fünf großen Branchen der M+E-Industrie sind: der Maschinenbau (954.000 Beschäftigte), die Automobilindustrie (773.000), die Elektrotechnik (610.000), die Metallverarbeitung (603.000) und die Branche Feinmechanik, Optik, Uhren (238.000).
Im Ländervergleich der OECD liegt die deutsche M+E-Industrie nach Produktionswert auf Rang 3, hinter USA und Japan. Nimmt man Wertschöpfung und Beschäftigung als Kriterien, so hat außer in Südkorea die M+E-Industrie in keinem anderen großen Industrieland eine so hohe volkswirtschaftliche Bedeutung wie in Deutschland.
Stark ist die deutsche M+E-Industrie, weil ihre Betriebe vielfach Marktführer in spezialisierten, weltweit bedienten Marktsegmenten sind. Ein weiterer Grund liegt in einem intensiven, auch länderübergreifenden Leistungsverbund, der durch verstärkte Auslandsinvestitionen noch intensiver wirkt. 2005 waren deutsche M-E-Unternehmen an 4.323 ausländischen Firmen mit knapp 1,3 Millionen Mitarbeitern und einem Umsatz von 560 Milliarden Euro beteiligt.
Hauptkriterien für die sehr gute Marktposition sind
- Technologieführerschaft, die durch laufende Innovationen gestärkt wird
- ein breites Produktprogramm
- hohe Produkt-Service-Qualität
- Kundennähe
- qualifizierte, flexible und motivierte Mitarbeiter
- eine vergleichsweise hohe Produktivität
Die M+E-Industrie ist in allen großen Zukunftsmärkten gut aufgestellt.
Daten und Fakten M+E-Industrie
Zahl der Betriebe: 2003 . Zahl der Beschäftigten: 2007 . Quelle: Gesamtmetall
- Maschinen- und Anlagenbau
7.200 Betriebe; 956.000 Beschäftigte - Automobilindustrie
1.284 Betriebe; 774.000 Beschäftigte - Elektrotechnik
3.400 Betriebe; 610.000 Beschäftigte - Stahl- und Metallverarbeitung, Ziehereien, Kaltwalzwerke
4.740 Betriebe; 620.000 Beschäftigte - Feinmechanik, Optik, Uhren
2.200 Betriebe; 238.000 Beschäftigte - Luft- und Raumfahrtindustrie
110 Betriebe; 75.000 Beschäftigte - Gießereien
438 Betriebe; 74.000 Beschäftigte - Nichteisen-Metallerzeugung, -halbzeugwerke
245 Betriebe; 60.000 Beschäftigte - Schienenfahrzeugbau, sonstiger Fahrzeugbau
218 Betriebe; 42.000 Beschäftigte - Informations- und Telekommunikationsindustrie
211 Betriebe; 27.000 Beschäftigte - Schiffbau und Meerestechnik
120 Betriebe; 24.000 Beschäftigte
Die jeweils aktuellen Zahlen finden Sie hier: www.gesamtmetall.de
Metallindustrie: Keimzelle der Industrialisierung
Stahl war in der ersten industriellen Revolution der Treiber schlechthin. Inzwischen hat sich die Lage verändert: Stahlerzeugung und Stahlprodukte stehen im Weltmarkt unter hohem Konkurrenzdruck. Sogar Schwellenländer wie Indien haben Deutschland in der Stahlproduktion überholt. Hinter China, Japan, den USA, Russland, Südkorea und Indien liegt Deutschland nun auf dem siebten Platz.
Trotzdem ist die Stahl- und Metallverarbeitung bei uns eine beeindruckende Größe geblieben. Das liegt vor allem daran, dass in Deutschland Stähle und Metalle zu Halbzeugen und Fertigprodukten verarbeitet werden, die in ihrer Qualität, Präzision und Spezialität kaum sonst am Weltmarkt zu finden sind. Aus der Massenproduktion ist überwiegend eine Nischenproduktion geworden.
Stahl und Metalle sind immer noch spitze
Gerade in den Nischen des Stahl- und Metallbedarfs kann die deutsche Metallindustrie glänzen. Große Bedeutung kommt dabei in Zukunft neuen Entwicklungen wie Manganstählen und Verbundstoffen aus Stahl, Aluminium und Kunststoffen zu. Nach wie vor wird die Hauptmenge an Stahl in Nordrhein-Westfalen und dem Saarland erzeugt. Demzufolge konzentriert sich auch die Verarbeitung auf Deutschlands bevölkerungsreichstes Bundesland NRW. Fast die Hälfte der in der Interessenvertretung dieser Industrie organisierten Betriebe produziert in diesem Bundesland. Jeder fünfte Arbeitsplatz der Metall- und Elektroindustrie in NRW wird von der Stahl- und Metallverarbeitung gestellt. Diese Quote wird nur noch vom Maschinenbau übertroffen.
- 2006 gehörten zur Stahl- und Metallverarbeitung rund 4.400 Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten.
- Der Branchenumsatz betrug etwa 72,4 Mrd. EUR.
- Nach Umsatz- und Beschäftigtenzahl zählt die Stahl- und Metallverarbeitung zu den zehn großen Industriezweigen in Deutschland.
- Die Unternehmen dieser Industrie verarbeiten mehr als 18 Mio. Tonnen Stahl pro Jahr.
Was wird produziert?
Das Produktionsspektrum der Stahl- und metallverarbeitenden Industrie ist breit gefächert. Es umfasst Konsumgüter, Investitionsgüter, Zulieferteile. Im Groben sind das folgende Erzeugnisse:
. Vorprodukte
Z.B. Blankstahl, Kaltband, Kaltprofile, gezogener Draht, (Präzisions-) Stahlrohre
. Teile
geschmiedet, gepresst, gestanzt, gezogen, gesintert, gedreht, gebogen, geschweißt
. Enderzeugnisse
Z.B. Bauzuliefererzeugnisse, Betonstahl, Bürogeräte, Heimwerker-Produkte, Drahtgewebe und -seile, Federn, Flansche und Rohrverbinder, Gartengeräte, Industrieschilder, Schrauben, Schweißzusätze, Tore, Sport-Waffen und Munition, wehrtechnisches Gerät
. Industrielle Dienstleistungen
Z.B. Oberflächen- und Wärmebehandlung, mechanische Bearbeitung
Metallindustrie
Die Unternehmen der Metallindustrie lassen sich in folgende Bereiche gliedern:
- Stahlindustrie mit etwa 94.000 Beschäftigten und knapp 100 Unternehmen
- Nichteisen (NE)-Metallwirtschaft mit etwa 112.000 Beschäftigten in 660 Betrieben. Zu den NE-Metallen zählen
– Leichtmetalle (Aluminium, Magnesium, Titan)
– Buntmetalle (Kupfer, Blei, Zink, Zinn, Nickel
– Edel- und Sondermetalle (Gold, Platin) - Gießereiindustrie (Eisen-, Stahl- und Temperguss) mit etwa 42.000 Beschäftigten in 267 Betrieben
- Stahl- und Metallverarbeitung mit etwa 440.000 Beschäftigten in rund 4.400 Unternehmen
Metallberufe: Metall „die Chance“ für alle
Eher praxisorientierten jungen Leuten bietet die Metallindustrie mit den zweijährigen Ausbildungsberufen einen guten Start ins Berufsleben, einen qualifizierten und anerkannten Berufsabschluss. Gerade für Bewerber mit schwächeren schulischen Leistungen ist das eine echte Alternative. Denn die fachtheoretischen Anforderungen sind hier nicht so hoch wie bei den gewerblich-technischen Ausbildungsberufen mit dreieinhalbjähriger Ausbildungsdauer.
Auch mit einer zweijährigen Berufsausbildung kann man später eine Weiterbildung zum Meister oder Techniker angehen. Außerdem bieten viele Unternehmen den interessierten Azubis auch die Chance, bei guten Leistungen im Betrieb und in der Berufsschule auf einen dreieinhalbjährigen Beruf umzusteigen.
Teilezurichter/innen werden unter den zweijährigen Berufen am häufigsten ausgebildet. Weitere Berufe mit einer Ausbildungsdauer von weniger als drei Jahren:
- Drahtzieher/in
- Fräser/in
- Kabeljungwerker/in
- Maschinen- und Anlagenführer/in
Allerdings fällt wie in den vergangenen Jahren auch in Zukunft bei Rationalisierungsmaßnahmen der größte Teil der Streichstellen in den Bereich ungelernter Arbeit und der Berufe mit zweijähriger Ausbildungsdauer. Qualifikation ist deshalb die zentrale Anforderung auch in der Metallindustrie.
Metallberufe: vielseitig und anspruchsvoll
Gewerblich-technische Berufe nennt man diejenigen, in denen die Masse der in Zukunft benötigten Facharbeiter ausgebildet wird. Neben sehr guten praktischen Fähigkeiten verfügen diese Facharbeiter auch über ein gutes fachtheoretisches Niveau, technisches Know-how und das Potenzial zur Führungskraft. Die Ausbildungszeit beträgt deshalb auch 3,5 Jahre.
In den gewerblich-technischen Berufen der Metallindustrie wird gutes Geld verdient. Schon während der Ausbildungszeit liegen die Vergütungen zwischen 700 € und 900 €. Ein frisch gebackener Facharbeiter verdient im ersten Jahr bei 35-Stundenwoche 2.459 € brutto (Stand Januar 2008). In folgenden Berufen bildet die Metallindustrie aus:
Industriemechaniker/in
Industriemechaniker sorgen dafür, dass in der industriellen Produktion alles perfekt funktioniert. Keine leichte Sache. Denn die Maschinen und Produktionsanlagen in den Unternehmen der Metall- und Elektro-Industrie sind oft wahre HighTech-Wunder. Genaues und verantwortungsvolles Arbeiten ist für Industriemechaniker deshalb selbstverständlich.
Je nach Ausbildungsschwerpunkt gehört es zu ihren Aufgaben, Geräte, Maschinen oder ganze Fertigungsanlagen zusammenzubauen und sie in Betrieb zu nehmen. Zusätzlich kontrollieren und warten sie regelmäßig Produktionsanlagen, damit Störungen rechtzeitig verhindert und fehlerhafte Teile repariert werden. Teilweise bedienen Industriemechaniker auch die Anlagen und steuern die Produktionsabläufe.
Werkzeugmechaniker/in
Bei Werkzeugen denken wir meist an Rohrzange, Schraubendreher oder Hammer. Doch bei den Werkzeugmechanikern geht es um ganz andere Dinge. Wenn sie loslegen, entstehen Spezialwerkzeuge für die Serienproduktion, Formen und Schablonen, aber auch chirurgische, kosmetische und andere feinste Instrumente. Dabei ist Genauigkeit Trumpf. Werkzeugmechaniker beherrschen alle wichtigen Bearbeitungsverfahren wie maschinelles Bohren, Sägen, Schleifen, Drehen und Fräsen – auch an computergesteuerten Maschinen. Sie montieren komplexe Werkzeuge, erproben deren Funktion und geben Werkzeuge in die Serienfertigung.
Zerspanungsmechaniker/in
Wenn Zerspanungsmechaniker ans Werk gehen, dreht sich immer etwas – entweder das zu bearbeitende Werkstück oder das Werkzeug selbst. Hauptsächlich durch Drehen und Fräsen stellen Zerspanungsmechaniker passgenaue Werkstücke für Maschinen, Geräte und Anlagen her. Technische Unterlagen helfen ihnen, die Fertigungsabläufe zu planen oder die Maschinen per Computer zu programmieren. Wenn alles eingerichtet ist, überwachen Zerspanungsmechaniker den Fertigungsprozess und sorgen dafür, dass die Produkte strengen Qualitätsanforderungen entsprechen.
Anlagenmechaniker/in
Flüssigkeiten, Gase, Druckluft, aber auch feste Stoffe wie Pulver sicher aufzubewahren, zu transportieren und zu verteilen, das ist eine Aufgabe der Anlagenmechaniker. Sie bauen, montieren und reparieren Apparate, zum Beispiel Kessel, Behälter, Rohrleitungen und -systeme. Diese Apparate findet man dann zum Beispiel in Raffinerien, Kraftwerken oder Kühlanlagen. Natürlich übernehmen Anlagenmechaniker auch die Pflege dieser Systeme. Bei ihrer abwechslungsreichen Arbeit tragen sie eine große Verantwortung. Denn nur richtig dichte Systeme sind auch sicher für Mensch und Umwelt.
Konstruktionsmechaniker/in
Wo Stahl- und Metallkonstruktionen entstehen, sind Konstruktionsmechaniker gefragt. In Einzelfertigung oder Kleinserien fertigen sie zum Beispiel riesige Stahlbrücken, ganze Schiffe, Förderbänder, Aufzüge oder Karosserien. Sie bauen Anlagen um und halten sie instand. Je nach Branchenausrichtung stellen sie auch Verkleidungen, Behälter oder Karosserieteile aus Feinblechen her. Konstruktionsmechaniker beherrschen unterschiedliche Schweiß- Klebe- und Umformtechniken. Sie finden ihren Arbeitsplatz oft auf Baustellen oder Werften. Dabei arbeiten sie meist im Team.
Mechatroniker/in
Das Arbeitsfeld der Mechatroniker liegt an der Schnittstelle von Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik. Es geht um Maschinen und Anlagen sowie Systeme und Systemkomponenten, bei denen mechanische und elektronische Funktionen zusammenwirken.
Ein Beispiel dafür sind die programmierbaren Werkzeugmaschinen. Mechatroniker werden für Bau, Instandhaltung und Wartung dieser Maschinen und Anlagen eingesetzt.
Kraftfahrzeugmechatroniker sind die Spezialisten für die Kraftfahrzeug-Technik. Sie arbeiten bei Fahrzeugherstellern, in Kfz-Werkstätten von Industriebetrieben, den Werksniederlassungen der Automobilindustrie und überall dort, wo ein Fuhrpark unterhalten wird.
Verfahrensmechaniker/in
Hochöfen, Walzwerke und Pressen bringen Verfahrensmechaniker nicht ins Schwitzen. Sie bedienen mit kühlem Kopf hochmoderne Anlagen, die vollautomatisiert Metalle schmelzen, aufbereiten oder umformen. Sie haben alles im Blick, steuern und überwachen die Anlagen und halten sie auch instand. Je nach Spezialisierung arbeiten sie mit Eisen und Stahl, schmelzen und veredeln Nichteisenmetalle wie Kupfer, Aluminium, Gold oder Silber oder überwachen die Umformung der verschiedenen Materialien.
Verfahrensmechaniker werden in vier verschiedenen Fachrichtungen ausgebildet:
Fachrichtung Eisen- und Stahlmetallurgie
Hier haben Verfahrenstechniker die Aufgabe, nach vorgegebenen Rohstoffen den Prozessablauf bei der Roheisen- und Stahlerzeugung zu regeln. Sie messen Temperaturen und entnehmen Materialproben, berechnen den Einsatz der Legierungsmittel. Sie warten die Anlagen, erfassen, melden und beseitigen Produktionsstörungen.
Fachrichtung Stahl-Umformung
Diese Verfahrensmechaniker verarbeiten Stahl in Walzwerken, Schmiedebetrieben und Presswerken. Dabei entstehen unter anderem Draht, Rohre, Bleche, Träger oder geschmiedete Teile wie Achsen und Kurbelwellen für Fahrzeuge. Ihre Aufgabe ist es, das Ausgangsmaterial zu lagern und zu prüfen. Sie bereiten die Fertigungsanlagen vor, überwachen und steuern den Fertigungsablauf, nehmen Materialproben und prüfen Maße, Formen und Oberflächen der Produkte. Sie übernehmen Wartungsarbeiten in der Instandhaltung der Fertigungsanlagen.
Fachrichtung Nichteisen-Metallurgie
Hüttenbetriebe brauchen Verfahrensmechaniker dieser Spezialisierung. Die steuern Aufbereitungsanlagen, überwachen Kühlsysteme, führen Metallentnahmen durch und vergießen die Metalle. Erze (oder Abfall- und Recycling-Material) werden eingeschmolzen, gereinigt und zu Blöcken oder Stangen gegossen.
Fachrichtung Nichteisen-Metallumformung
Computergesteuerte Maschinen und Anlagen walzen, pressen, schmieden und ziehen Nichteisen-Metalle. Dabei entstehen Bleche, Profile und Bänder aus Aluminium oder Rohre und Drähte aus Kupfer. Diese Anlagen bedienen Verfahrensmechaniker. Sie montieren die Umformwerkzeuge, die dem Produkt seine Form geben. Sie beseitigen Störungen und führen nach Plan Wartungsarbeiten durch.
Gießereimechaniker/in
Bei ihnen schmilzt selbst das härteste Metall und erhält eine neue Form. Dies kann großformatig, sehr klein, einfach oder auch komplex sein. Je nach Spezialisierung produzieren Gießereimechaniker Gußprodukte als Einzelstücke, in Kleinserie oder Massenproduktion. Gießereimechaniker beweisen ihre Fachkenntnisse auch nach dem Erkalten: Sie trennen die Rohlinge heraus, prüfen ihre Qualität und bereiten sie für die weitere Verarbeitung vor. Teamarbeit wird im diesem Beruf groß geschrieben.
Ausgebildet wird in drei Fachrichtungen:
Fachrichtung Handformguss
Tonnenschwere Einzelgussstücke sind hier keine Seltenheit. Das Gießen von flüssigem Metall dauert nur wenige Minuten. Zeitaufwendig ist dagegen die Herstellung der Gussformen. Gießereimechaniker brauchen handwerkliches Geschick, denn der Einbau muss genau stimmen. Außerdem benötigt man für diesen Beruf Organisationsvermögen und perfekte Teamarbeit.
Fachrichtung Maschinenguss
Diese Gießereimechaniker sind Experten für moderne Gießanlagen. Sie überwachen den Produktionsablauf, warten die Maschinen und prüfen die Gussqualität. Sie fertigen meist hohe Stückzahlen, zum Beispiel Motorblöcke oder Bremsscheiben. Automatisierung bestimmt den Produktionsablauf.
Fachrichtung Druck- und Kokillenguss
Materialkenntnis ist hier besonders verlangt. Im Druck- und Kokillenguss wird mit festen Gussformen aus Metall gearbeitet. Gegossen werden vorwiegend Nichteisenmetalle, wie Aluminium, Zink, Kupfer und Magnesium. Gießereimechaniker überwachen die Fertigung, warten die Maschinen und übernehmen auch die Qualitätssicherung.
Metallberufe > Aussichten und Anforderungen: Dynamik nimmt zu
Im harten Wettbewerb sind schon bis 2015 immer kürzere Produkt- und Prozesslebenszyklen absehbar. Deshalb rechnen die meisten Unternehmen mit steigenden Anforderungen an Innovation, Qualität und Geschwindigkeit. Arbeitsabläufe müssen beschleunigt werden, Mitarbeiter erhalten mehr Eigenständigkeit und Verantwortung.
IKT-Technologien wird eine überragende Rolle zugeschrieben. Sie sorgen dafür, dass Produkte individueller produziert werden und die Massenproduktion aus standardisierten Modulen zusammengesetzt wird.
Arbeit wird flexibler eingesetzt
Team-, projekt- und prozessorientierte Arbeitsformen wachsen. Ganzheitliche Produktionen werden Schritt für Schritt wieder in arbeitsteilige Strukturen zurückgefahren. Als Folge davon steigt die Zahl flexibler Arbeitsverhältnisse in allen Qualifizierungsgruppen. 53% aller Unternehmen der M+E-Industrie gehen davon aus, dass sie in 5-10 Jahren deutlich mehr Leih- und Zeitarbeiter einsetzen als heute. Da die Beschäftigtenzahlen insgesamt wieder leicht sinken werden, heißt das: Stammbelegschaften werden kleiner.
Auch Arbeitszeiten werden weiter flexibilisiert und stärker der Auftragslage der Unternehmen angepasst. Dazu dienen Arbeitszeitkonten mit unterschiedlichen Ausgleichszeiträumen. Im Extremfall entstehen Lebensarbeitszeitkonten.
Weil sich der Altersdurchschnitt der Bevölkerung hebt, wird ein Schwerpunkt auch auf der Beschäftigung älterer Mitarbeiter liegen. Im Gegensatz zur geübten Praxis wünschen schon heute 71% der Unternehmensleitungen, Mitarbeiter so lange wie möglich zu behalten. Die Vorstellungen der Beschäftigten sind anders: 56% wollen früher als gesetzlich vorgesehen in Ruhestand gehen. Der Trend „später Ruhestand“ wird sich allerdings nicht umkehren lassen.
Trend zur Höherqualifizierung
Diesen Trend gibt es in der Metallindustrie schon länger: Zwischen 1995 und 2002 sank der Anteil ungelernter Beschäftigter von 21,4% auf 18,3%. Der Anteil der Beschäftigten mit Berufsausbildung sank leicht von 66.1% auf 65,1%. Und der Anteil der Beschäftigten mit Hochschulabschluss stieg stark von 7,6% auf 9,4%. Im Jahr 2002 waren 30% mehr Techniker und Meister in den Betrieben beschäftigt als 1995. Einen ähnlichen Zuwachs wird es in den kommenden Jahren nicht mehr geben. Steigen wird weiter der Anteil der Akademiker. Im Facharbeitersegment allerdings wird es zunehmend Einsparungen geben. Auch die Zahl der Techniker und Meister geht zurück. Da jedoch viele Techniker und Meister die Altersgrenze erreichen, sind die Chancen gerade für Techniker und Meister bis 2015 sehr gut.
Weiterbildung Elektroindustrie – das Erbe von Siemens und Hertz gedeiht prächtig
Nicht einmal 200 Jahre ist es her, dass die ersten bahnbrechenden Entdeckungen auf dem Gebiet der Elektrotechnik gemacht wurden. Kaum mehr als 100 Jahre alt sind die ersten elektronischen Massenprodukte: Generatoren, Glühlampen, Telefone, Radio und Verstärker. Vor nicht einmal 50 Jahren traten die ersten Computer, Roboter und Elektretmikrofone in das Wirtschaftsleben.
Heute gibt es im Alltag fast nichts, was nicht elektrisch und elektronisch funktioniert. Die Elektroindustrie hat einen rasanten Aufschwung hinter sich und trotz Globalisierung auch in Deutschland eine fantastische Zukunft vor sich.
Der Weltmarkt regiert
Wie viele große Industriezweige ist auch die Elektroindustrie mittlerweile ohne globalisierte Strukturen nicht mehr vorstellbar. Für die Produktion in Deutschland werden Teile aus aller Herren Länder zugeliefert. Und Produkte aus Deutschland finden weltweit Absatz.
Der Weltmarkt erreichte im Jahr 2005 ohne produktbegleitende Dienstleistungen (Software und Services) einen Wert von mehr als 2.130 Mrd. Euro. Damit ist er der größte Produktmarkt weit vor dem Maschinenbau, der Automobilindustrie und der Chemischen Industrie. Auch für die kommenden Jahre ist mit einem weiterhin kräftigen Wachstum zu rechnen, das über dem Durchschnitt der übrigen Branchen liegen wird.
Der wichtigste Markt ist nach wie vor USA mit einem Anteil von fast 23 Prozent. Doch die aufstrebenden Volkswirtschaften der südostasiatischen Schwellenländer zusammen mit dem „reifen“ Markt Japan sind mit fast 43 Prozent Anteil zur größten Absatzregion geworden. Innerhalb Asiens bilden heute China mit 15 Prozent und Japan mit 14 Prozent die größten Ländermärkte. Auf die EU der 25 Länder entfällt in diesem typischen „Triademarkt“ (Asien, Amerika, Europa) ein Anteil von fast 20 Prozent. Darin ist Deutschlands als größter europäischer Einzelmarkt mit 5% enthalten. Andere Regionen wie Afrika, Australien/Ozeanien, Amerika ohne USA und Europa ohne EU-25 spielen nur eine geringe Rolle. Die zehn größten regionalen Einzelmärkte vereinen etwa drei Viertel des Weltmarktes auf sich, die übrigen fast 200 Länder nur ein Viertel.
Treiber Informations- und Kommunikationstechnik
Die Entwicklung des Welt-Elektromarktes in den vergangenen zehn Jahren war stark durch die rasante Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) bis zum Jahr 2000 und das Platzen der sogenannten „IKT-Blase“ in den Folgejahren geprägt. Zwischen 1995 und 2000 nahm das Weltmarktvolumen um 75% auf 2.467 Mrd. Euro zu. Danach brach der Markt bis zum Jahr 2003 um 20% ein und konnte 2005 wieder auf 2.132 Mrd. Euro ansteigen. Jahresdurchschnittlich betrug das Wachstum des Welt-Elektromarktes seit 1995 4,5 Prozent.
Die größte Dynamik für die weltweite Entwicklung der Elektroindustrie ist in den letzten Jahren vor allem von China ausgegangen. Betrug der chinesische Anteil am Weltmarkt 1995 nur weniger als drei Prozent, so erhöhte er sich bis zum Jahr 2005 auf 15 Prozent, an der Produktion sogar von vier Prozent auf mehr als 22 Prozent. Damit ist China zum weltgrößten Produzenten und Exporteur von elektrotechnischen und elektronischen Erzeugnissen aufgestiegen. Der Anteil an den weltweiten Exporten betrug 20%. USA mit 9%, Deutschland mit 7,5% und Japan mit 7% liegen weit dahinter.
(Quelle: Zentralverband der dt. Elektroindustrie ZVEI, 2007)
Die jeweils aktuellen Zahlen finden Sie hier: www.zvei.de
Elektroindustrie in Deutschland
Die Unternehmen der deutschen Elektroindustrie sind breit aufgestellt. Sie stellen mehr als 100.000 verschiedene Produkte und Systeme her. Von kleinsten elektronischen Bauteilen bis zur schlüsselfertigen Fabrikanlage, vom massenhaft hergestellten Haushalts- bis zum elektromedizinischen Spezialgerät. Ein besonderes Kennzeichen der Branche ist ihre technische Innovationsfähigkeit.
Als Beleg dafür gelten die Investitionen: Die Bruttoanlageinvestitionen sind nach 21 Prozent im Jahr 2006 auch im Folgejahr um über sechs Prozent auf 7,2 Mrd. Euro gestiegen und wachsen weiter. Auch für Forschung und Entwicklung wurde 2007 fünf Prozent mehr Geld ausgegeben. Die Zukunftsaufwendungen betragen pro Mitarbeiter der Elektrotechnik- und Elektronikindustrie und Jahr mittlerweile 20.000 Euro.
Mit gut 800.000 Beschäftigten stellt die Branche knapp 14 Prozent aller Arbeitsplätze in der deutschen Industrie. Im Jahr 2006 sind die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr kräftig um 7,5% auf 177 Milliarden Euro gestiegen. 2007 waren es 6%. Dabei entwickeln sich nicht alle Bereiche
gleich: Während Automatisierungs-, Energie- und Medizintechnik ungebrochen wachsen, sorgt der Preisverfall bei Informations- und Kommunikationstechnik für deutliche Umsatzrückgänge. Im Vergleich zur Gesamtwirtschaft ist die Elektroindustrie aber ein Wirtschaftszweig mit überdurchschnittlichen Wachstumsraten.
Ein weites Spannungsfeld
Die Elektroindustrie umfasst ein riesiges Spektrum an Arbeits- und Produktionsbereichen:
- Informations- und Kommunikationstechnik
- Energie- und Installationstechnik
- Bauelemente/Bauteile
- Mess- und Regelungstechnik
- Automatisierungstechnik
- Nachrichtentechnik
- Antriebstechnik
- Kfz-Elektrik/Elektronik
- Consumer Electronics
- Hausgeräte
- Medizinische Technik
- Leuchten/Lampen
Die Liste der Produkte ist lang. Und es kommen immer wieder neue dazu. Da der Elektrotechnik- bzw. Elektronikanteil in vielen branchenfremden Produkten noch steigen wird, nimmt der Weltmarkt-Anteil der Elektroindustrie stärker zu als der anderer Branchen. So zeichnen überdurchschnittliche Wachstumsraten auch in Zukunft die Elektrobranche aus.
Weiterbildung
Für die Unternehmen der Elektroindustrie wird angesichts rasanter Veränderungen in Wirtschaft und Technologie und des Fachkräftemangels die Weiterqualifizierung ihrer Mitarbeiter immer wichtiger. Allein im Jahr 2005 gaben die Betriebe der Elektroindustrie im Durchschnitt 1.100 Euro pro Mitarbeiter für Weiterbildung aus. Das sind notwendige und wichtige Investitionen, denn in der Elektroindustrie ist die Innovationsgeschwindigkeit besonders hoch: Fast 70 Prozent ihres Umsatzes macht sie mit Produkten, die in den letzten fünf Jahren neu eingeführt oder grundlegend verbessert wurden.
Elektroberufe > Elektroindustrie: Diese Berufe elektrisieren stets neu!
Ende der neunziger Jahre schien eine Neuordnung der Elektroberufe dringend geboten. Ausbildungsinhalte, Methoden und der Weg zum Ziel entsprachen nicht mehr dem elektrisierenden Tempo, mit dem die Industrie sich neue Zukunftsperspektiven eroberte. Zu wenig Praxisorientierung, zu viel Gewicht auf der allumfassenden Abschlussprüfung und zu wenig internationaler Bezug wurden an der Ausbildung bemängelt. Der neue Wurf ist gelungen, die Ausbildung in Elektroberufen ist nun gekennzeichnet durch
- bessere Orientierung an Geschäftsabläufen;
- neue Struktur der Prüfung („gestreckte Prüfung“), das heißt eine fachpraktische Prüfung etwa zur Halbzeit der Ausbildung und eine geschäftspraktische Abschlussprüfung;
- Fremdspracheneinsatz (Englisch gilt in vielen Betriebsbereichen als Geschäftssprache).
Zu den Merkmalen der neuen Elektroberufe gehören ihre Prozessorientierung, Arbeiten bei ständiger Qualitätskontrolle, eigenverantwortliche Steuerung von Produktionsterminen, Arbeits- oder Urlaubszeiten im Team und wachsende IT- wie auch betriebswirtschaftliche Kompetenzen.
Zu den Ausbildungsinhalten in der Industrie gehören Kenntnisse in speicherprogrammierbaren Steuerungen (SPS), im Umgang mit elektronischen Baugruppen, im Handhaben von Hard- und Software sowie in der Mikroprozessortechnik. Auch Selbstständigkeit im Planen, Durchführen und Kontrollieren sind wichtige Ausbildungsziele. Die Ausbildung ist anspruchsvoll, deshalb dauert sie in allen Berufen einheitlich dreieinhalb Jahre.
Entsprechend neu ausgerichtet sind auch die offiziellen Prüfungen nach Weiterbildung zum Techniker oder Meister.
Die sechs starken Zünder
Die klassische Ausbildung in der Elektroindustrie gilt dem Ziel Elektroniker. Sechs Fachspezies haben sich unter diesem Dach gebildet, die in den Betrieben benötigt werden:
Elektroniker/in für Automatisierungstechnik
Wenn es um die Elektrik oder Elektronik bei Produktions- und Fertigungsautomaten, Verfahrensanlagen oder Verkehrsleitsystemen geht, sind diese Elektroniker gefragt. Aufgabe ist nicht nur, einzelne Bauteile oder ganze Automatisierungssysteme zu installieren und einzurichten. Überwachen, warten und reparieren kommen dazu. Dafür werden Anwendungsprogramme genutzt, mit denen Elektroniker Messdaten erfassen und übertragen, aber auch Fertigungsanlagen oder automatisierte Maschinen steuern und optimieren.
Elektroniker/in für Betriebstechnik
Elektroniker für Betriebstechnik werden gebraucht bei Systemen oder Anlagen der Energieversorgung, der Mess-, Steuer- und Regelungstechnik, der Kommunikations- und Meldetechnik sowie der Antriebs- und Beleuchtungstechnik. Sie montieren Anlagen, nehmen sie in Betrieb, halten sie instand und sorgen für einen reibungslosen Ablauf. Schaltgeräte und Automatisierungsgeräte zusammenbauen, Systeme programmieren und die Funktionen prüfen gehört dazu.
Elektroniker/in für Gebäude- und Infrastruktursysteme
Technische und organisatorische Dienstleistungen in Wohn- und Geschäftshäusern, in Krankenhäusern oder Industrieanlagen sind die Spezialität der Elektroniker für Gebäude- und Infrastruktursysteme. Sie planen und organisieren, sie konfigurieren Systeme und weisen in die Nutzung ein. Zum Beispiel bei Alarm- oder Klimaanlagen und Überwachungssystemen jeder Art.
Elektroniker/in für Geräte und Systeme
Automatisierte Produktionsanlagen stecken voller elektrischer und elektronischer Bauteile und Steuerelemente. Versagt auch nur eins davon, kann es zum Produktionsausfall kommen – und das kostet Unternehmen viel Geld. Entsprechend wichtig ist die Arbeit der Elektroniker für Geräte und Systeme. Sie bauen nicht nur Muster und Unikate, sie spüren bei Störungen auch die Fehlerursache auf. Damit es aber erst gar nicht soweit kommt, warten Elektroniker für Geräte und Systeme regelmäßig die komplexen Anlagen. Mit ihrem Fachwissen wirken sie auch bei der Analyse und Optimierung von Fertigungsprozessen mit. Beschaffung von Bauteilen, Hilfsstoffen oder Betriebsmitteln gehört ebenso zu ihrer Arbeit.
Elektroniker/in für luftfahrttechnische Systeme
Dass Flugzeuge sicher starten und landen, ist nicht nur ein Verdienst der Piloten. Denn die Elektroniker für luftfahrttechnische Systeme sorgen dafür, dass alle Steuer-, Signal- und Datenleitungen richtig verlegt und elektrische und elektronische Baugruppen funktionsfähig eingebaut sind. Sie warten alle Anlagen und Geräte der Luftfahrttechnik, spüren dabei Fehlfunktionen auf und beheben diese. Die Einsatzgebiete sind vielfältig: Herstellung oder Instandhaltung von Luftfahrzeugen bei Flugzeugherstellern, Ausrüstern, Fluggesellschaften und der Bundeswehr. Der Arbeitsbereich ist die gesamte Fluggerätelektronik und reicht vom einmotorigen Flugzeug über Hubschrauber, Linienmaschinen, Großraumtransporter bis zum Militärjet.
Elektroniker/in für Maschinen und Antriebstechnik
Motoren, Generatoren oder Transformatoren – Elektroniker für Maschinen und Antriebstechnik kennen elektrische Maschinen zur Stromerzeugung oder -umwandlung bis ins Detail. Denn sie stellen diese komplexen Maschinen her. Sie fertigen Bauteile, zum Beispiel Wicklungen und Spulen, montieren und prüfen komplette elektrische Maschinen, nehmen sie in Betrieb und warten sie. Dabei geht es ganz direkt spannend zu, denn manche Maschinen produzieren bis zu mehreren tausend Volt.
Der Elektroniker steht nicht allein
Neben dem Elektroniker finden natürlich noch viele andere Berufe ihren Platz in der Elektroindustrie. Dazu gehören:
- Elektroanlagenmonteur/in
- Fachkraft für Lagerwirtschaft
- Fahrzeugpolsterer/in
- Feinoptiker/in
- Fertigungsmechaniker/in
- Fluggerätmechaniker/in
- Lackierer/in
- Mechatroniker/in
- Modellbaumechaniker/in
- Oberflächenbeschichter/in
- Technische/r Zeichner/in
- Werkstoffprüfer/in
Als Ausbildungsberufe werden sie nur in begrenztem Umfang oder nur in bestimmten Regionen Deutschlands angeboten. Was aber in der Elektroindustrie endgültig einen festen Platz erobert hat, sind die IT-Berufe. Deshalb werden neben Elektronikern verstärkt ausgebildet und beschäftigt:
- Systeminformatiker/in
- IT-Systemelektroniker/in
- Fachinformatiker/in
- Fachrichtung Systemintegration
- Fachrichtung Anwendungsentwicklung
- IT-Systemkaufmann/frau
- Informatikkaufmann/frau
Elektroberufe: Elektrotechnik greift auf fast alle Industrien über
Metallindustrie und Elektroindustrie zu einem Verbund zusammenzufassen, war der erste Schritt. Damit wurde vollzogen, was von Jahr zu Jahr an Realität gewann: Über per Computer gesteuertes Technisches Zeichnen, computerisierte Produktentwicklung, CNC-Maschinen und Produktionsroboter war die Elektrotechnik zum wesentlichen Bestandteil der Metallindustrie geworden.
Dieser Vorgang wiederholt sich in zahlreichen anderen Industrien. Der Anteil der Branchen, die noch nicht überwiegend elektronisch gesteuerte Prozesse in der Produktion nutzt, wird immer kleiner. So gibt es für die Elektroindustrie auch in den nächsten Jahren noch viel neues Terrain zu erobern.
Die Nachfrage nach den klassischen Experten der Elektrotechnik (Maschine, Antrieb, Geräte, Systeme, Energie) wird weiter steigen. Noch weitaus größer wird allerdings der Bedarf an IT-Spezialisten. Netzwerke, Datensicherheit, Verfügbarkeit der benötigten Daten in unterschiedlichen Systemen – das sind die Themen, die neben permanenten Produktinnovationen die Elektroindustrie in den kommenden Jahren beschäftigt.
Service wird ein entscheidender Faktor
Bereits in den vergangenen Jahren ist der Dienstleistungsbereich in der gesamten Elektroindustrie enorm gewachsen. Die Entwicklung wird so weiterlaufen. Experten rechnen damit, dass der Dienstleistungsanteil an der gesamten Wertschöpfung der Elektroindustrie schon bald an die 50% betragen kann.
Das liegt vor allem an der weltweiten Vernetzung dieser Industrie und den besonderen Voraussetzungen in Deutschland. Massenbauteile der Elektrotechnik können in Deutschland nicht mehr zu vertretbaren Kosten hergestellt werden. Deshalb konzentriert sich die Industrie bei uns auf komplexe Bauteile, innovative Produkte und komplizierte Systemtechnik. Zudem spielt der Export spielt eine große Rolle. Diese Disposition der Industrie erfordert mehr Fachkräfte, die sich allein mit Implementierung von Geräten und Systemen beschäftigen, Anpassungen in spezifische Umgebungen vornehmen, eine Einführungsphase begleiten und Wartungsarbeiten übernehmen.
Selbstständiges Arbeiten ist Trumpf
Vollkommen klar, dass bei solchen Aussichten die Anforderungen an Fachkräfte in der Elektroindustrie steigen. Mehr als bisher kommt es auf Teamwork, Kommunikationsfähigkeiten und Problemlösungskompetenz an. Selbstständiges Arbeiten ist gefragt, auch in ganz unterschiedlichen kulturellen Umgebungen.
Natürlich steigen zusätzlich die Anforderungen an die Fachkompetenz. Die Betriebe der Elektroindustrie werden mit überdurchschnittlichen Investitionen in die Weiterbildung dafür sorgen, dass ihre Mitarbeiter zeitnah an neue Entwicklungen herangeführt werden.
Gute Chancen haben in der Elektroindustrie Industriemeister und alle Techniker der verschiedenen Sparte. Sie bieten allein durch ihre Qualifikation Gewähr, die anstehenden Aufgaben zu bewältigen. Sie entsprechen dem Anforderungsprofil der Führungskräfte, die in den nächsten Jahren händeringend gesucht werden.
Industriemeister Metall, Meister Elektrotechnik, Maschinenbautechniker, Mechatronik-Techniker, Telekommunikationstechniker oder Netzwerktechniker LAN sind Berufe mit Zukunft. Weiterbildung für Facharbeiter und Berufseinsteiger lohnt sich.
Anbieter: