Neue Kompetenzen
Die Anforderungen steigen
Natürlich braucht es für die Personalpolitik neuen Stils weder Superman noch Superwoman – aber der Blick auf die eigene Arbeit wird sich erweitern müssen. Neben den klassischen professionellen Schlüsselqualifikationen wird jene soziale Kompetenz benötigt, die in Deutschland unter dem etwas vieldeutigen Begriff „Soft Skills“ läuft. Vor allem muss Personalpolitik hellwach für Neuerungen auf allen Gebieten sein, die das eigene Arbeitsgebiet betreffen – und das sind in Zukunft neben technologischen und wirtschaftlichen Entwicklungen auch jene Trends, die bisher eher dem Bereich Gesellschaft und Soziales zugerechnet wurden. Wer z.B. versäumt, sich mit dem großen Thema Demografie zu befassen, dessen Betrieb wird in wenigen Jahren die Rechnung dafür präsentiert bekommen.
Doch leider gilt die volkstümliche Redewendung „Woher nehmen und nicht stehlen.“ auch hier: Viele Unternehmen haben den Aspekt Personalwesen in den letzten Jahrzehnten auf die leichte Schulter genommen und gerade in diesem Bereich wertvolles Personal eingespart – Personalpolitik blieb denn auch nur ausführendes Instrument der Geschäftsführung. Mit fatalen Konsequenzen für den Aufbau eines modernen Personalwesens: Die verbliebenen Personalverantwortlichen kamen in der Folge gar nicht mehr dazu, den Kopf einmal über den Tellerrand zur erheben und vorauszuschauen. Stattdessen waren sie vollauf mit dem dringendsten Tagesgeschäft beschäftigt. Dieses Versäumnis haben viele Betriebe in den nächsten Jahren nachzuholen – eine Aufgabe, für die Umdenken im großen Stil angesagt ist.
3 Vorschläge für mehr Kompetenz
Eine Studie des renommierten IBM Institute for Business Value hat 2006 die Anforderungen an modernes Personalwesen folgendermaßen zusammengefasst: „Personalabteilungen müssen die strategische Führung übernehmen – und die Unternehmenseffizienz proaktiv steigern, anstatt sie nur passiv zu unterstützen.“ Gestützt auf intensive Untersuchungen forderte die Studie Unternehmen auf, ihre strategische Kompetenz im Personalwesen in diesen drei Bereichen zu verbessern:
- Die Personalabteilung muss Personaldaten und -informationen für geschäftliche Entscheidungen nutzbar machen können – ähnlich der Nutzung von Finanzdaten durch den CFO.
- Mit einem „Talentmodell“ muss das Personalwesen den Bedarf an neuen Qualifikationen und Fähigkeiten definieren, basierend auf verbesserter Personalauswahl, Personalentwicklung und Leistungsmanagement.
- Eine Roadmap für die Umgestaltung des Personalwesens soll Impulse geben und das gesamte Unternehmen langfristig zu strategischen Änderungen befähigen.
Neue Chancen im Personalwesen: Qualifiziertes Personal ist der Wettbewerbsfaktor in einer globalen Wirtschaft. Personalarbeit heute erfordert einen neuen Typ von Human-Resources-Manager. Die Anforderungen an Weiterbildung im Personalwesen steigen.
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